„Man muss wissen, bis wohin man zuweit gehen kann.“

(Jean Cocteau)*

Werbung [ohne Auftrag] – Jean Cocteau hat dies schon vor weit über 100 Jahren festgestellt. Ob er seine Äußerung allerdings auf  Mode bezogen hat, wage ich zu bezweifeln. Aber es stimmt allemal! Sicherlich, ich plädiere immer dafür, zu tragen was einem gefällt und worin man sich wohlfühlt. Und dazu stehe ich auch. Aber, und es gibt doch ein klitzekleines “aber”, ist unsere Kleidung nicht besonders dazu da, uns zu schmücken und Schönes hervorzuheben?

Ist Kleidung Schmuck

Kleidung macht alles möglich!

Ich denke nicht. Und automatisch frage ich mich dann: Ist alles nötig was möglich ist? Kleidung, die ich als Mädchen und junge Frau getragen habe würde ich nicht unbedingt heute noch tragen. Selbst dann nicht, wenn sie mir noch passen würde (schmunzel). Mein Anspruch an Kleidung ist, dass sie die schönen Ecken an mir betont. Und meine runden Knie gehören eindeutig nicht dazu. Außerdem glaube ich, dass in allen Lebensbereichen alles seine Zeit hat. Zeit für Miniröcke, enge bauchfreie Tops und Fußkettchen und auch eine Zeit ohne diese, für mich jugendliche Kleidung. Farben sind davon natürlich völlig ausgeschlossen!!!!

Ist Kleidung Schmuck

Nehme ich mir etwas?

Im Gegenteil. Ich gebe mir etwas. Ich gebe mir die Möglichkeit, im Hier und Jetzt zu sein. Zu mir, als reife Frau zu stehen, mich zu schmücken, meine jetzige Schönheit zu genießen und nicht im ständigen Kampf um Jugendlichkeit das eigentliche Leben zu verpassen.

Ist Kleidung Schmuck

Ich genieße die junge Schönheit meiner Tochter und freue mich an ihr. Sie ist auch mittelbar ein Kompliment an mich. Ebenso genießt es mein Kind, dass Altern nicht als Horrorszenario zu erleben und dem Alter somit, gelassen entgegen zu gehen. So habe ich es schon bei meiner Mutter erlebt und vielleicht liegt es daran, das ich dem so unbefangen gegenüberstehe. Halten Sie mich bitte nicht für naiv. Ich kenne auch das Hadern, dass mit der Veränderung einhergeht. Könnte, hätte, würde… .NEIN! Jetzt und hier ist meine Zeit!

Ist Kleidung Schmuck

Wie sehen Sie das liebe immerschöne?

Bin schon gespannt auf Ihre Meinung.
Bis bald
Ihre Gabriele

Outfit: Knatschegelbe Hose und StreifenPulli H&M, LeinenBlazer VERA VARELLI (leider nur noch Second Hand erhältlich), Turnschuhe von ADIDAS

*Zitat-Quelle: http://gutezitate.com/autor/jean-cocteau/

12 thoughts on “Ist Kleidung Schmuck?”

  1. Liebe Fran,
    es freut mich, dass ich Dir so aus der Seele gesprochen habe. Ich empfinde es nämlich genau wie Du. Es macht mich wirklich glücklich.

    Liebe Grüße
    Deine Gabriele

  2. Das hast du soooo schön gesagt: Die Schönheit genießen anstatt das Leben zu verpassen, weil man ständig um die ewige Jugend kämpft. Die gibt es nicht. Und das ist auch gut so.
    Das Gefühl, die junge Schönheit meiner Töchter zu genießen, kenne ich gut. Ich möchte manchmal vor Glück zerspringen, wenn ich sie sehe 🙂
    Liebe Grüße
    Fran

  3. Liebe Sabine,
    Du hattest netterweise Oldie but Goldie und Sabine kommentiert und ich habe Dir auch geantwortet. Zu welchem Post ist denn ein Kommentar verschwunden?
    Genau das ist tatsächlich die wahre Herausforderung beim Zuweitgehen-Weit genug und dennoch nicht zuweit!

    Lieben Dank Sabine und bis bald
    Deine Gabriele

  4. So, neulich ist mein Kommentar verschwunden. Jetzt versuche ich es noch einmal.

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass meine Oma früher gerne Kittelschürze trug. Vor allem im Sommer. Das war so schön praktisch. Ich fand es schrecklich. Stattdessen verkleidete ich mich gern mit den Kleidern aus den 50er und 60er Jahren.

    Wir sind heute ganz anders drauf. Ein bisschen zu weit gehe ich gern. Es darf nur nicht lächerlich wirken.

    Dein Outfit finde ich klasse!

    Liebe Grüße Sabine

  5. Hallo liebe Sabine,
    Dein liebevoll wortgemaltes Bild vor Augen kann ich auch nur laut “ja” rufen. Genau so selbstbestimmt möchte ich, neben allen wichtigen Dingen, auch kleidungsmäßig in meinem hohen Alter sein. Und für mich liegt die Betonung klar auf “mein”. Denn was nutzt es mir, wenn ich geschmacklich das Leben anderer lebe? Nichts! Und für mich geht es hier überhaupt nicht um meinen eigenen und persönlichen Geschmack, sondern um pures Wohlbefinden – Ach, das weißt Du ja alles schon. Deinen Stil mag ich immer wieder sehr und Deine schwarze Lederhose, die wirfst Du bitte bald in Richtung Norden:-))

    Danke Dir für Dein liebes Kompliment und bis bald
    Deine Gabriele

  6. Liebe Gabi,
    ich habe ein Bild vor Augen (weiss nicht wo ich es vor Jahren sah): Eine alte Frau mit vielen Falten und langen weißen Haaren zum Zopfkranz gelegt, liegt in einem schwarzen, mit rote Rosen bestickten Kleid und schwarz-weißen Leggins, die Füße in zierlichen Schleifenballerinas auf einem Canapee. So möchte ich alt sein, dacht ich, als ich es sah, so denke ich immer noch.
    Kleidung soll mich schmücken und soll bei mir immer eine weibliche Note haben. Auch wenn ich mich gerne in Lederhose und derbe Stiefel kleide. Das Ergebnis gefällt mir heute besser als vor Jahren.
    Dein sonnengelbes Outfit ist sehr schön Gabriele, und sehr kraftvoll und Du, die Meisterin der unbeschwerten Bilder, bist ein gutes Vorbild.
    Lieben Gruß
    Sabine

  7. Hallo liebe Beate,
    Dein Stil ist superschön, absolut echt und gaaanz weit weg von “altmodisch”. Und genau darum geht es mir ja auch. Diese unglückselige Suche nach etwas Vergangenem tut mir nämlich in der Seele weh.

    Beste Grüße und bis bald
    Deine Gabriele

  8. als einer der grossen entdecker nach feuerland kam sah er die dort lebenden (heute ausgestorbenen) indianer nackt im schneeregen herumlaufen. guter christ, der er war, liess er ihnen decken geben – schöne rote der königlichen marine. was machten die indianer? rissen sie in streifen, um sich die als SCHMUCK um stirn, arme, beine und hals zu binden…..
    ich habe mich schon immer gern “altmodisch” angezogen, als teeny trug ich die 50er kleider meiner mutter und die 60er kostüme meiner oma. als twen gern den damenhaften look der späten 70er. mit mitte dreissig waren die haare grau und ich lies sie in frieden weiss werden – ohne künstliche farbe. mittlerweile trage ich am liebsten midiröcke, blusen und klassische mäntel. zu ganz flachen schuhen. und dutt. ich wurde schon gefragt ob ich nicht mal ne “schicke” jeans und ein “nettes” t-shirt tragen könnte und mir das haar färben. ein bisschen “peppig” sein…..
    gähn. 🙂
    soviel zu mir.
    deinen anzug finde ich formidable! das leuchtende gelb, der grafische kontrast! ganz grosses kino! und viel “sexier” weil selbstbewusster, als halb verschämt das knie zu zeigen! 😉
    toll mit dem postauto!
    xxxx

  9. Liebe Sabine,
    ich danke Dir, denn Dein Kompliment freut mich sehr.
    Lass Dich bloß nicht beirren und trage was Du magst! Ich persönlich habe gar nichts dagegen, wenn jemand auch mit 90 Jahren noch bauchfrei tragen möchte. Wenn er/sie es tatsächlich schön findet und nicht nur, weil sich davon Jugendlichkeit versprochen wird. Für mich hat es dann immer etwas Trauriges, etwas Gehetztes.

    Einen schönen Sonntagabend Sabine und bis bald
    Deine Gabriele

  10. Toll geschrieben, liebe Gabriele.

    Ich denke mal, das Thema beschäftigt viele. Mich auf jeden Fall. Ich frage mich oft, ob manche Kleidungsstücke noch “altersgerecht” sind. Auf der anderen Seite möchte ich mir nicht vorschreiben lassen, was man mit fast 50 noch darf und was nicht. Ich bin da immer ein wenig hin- und hergerissen. Bestimmte Dinge gehen aber gar nicht, finde ich. Bauchfrei gehört dazu. Das gefällt mir allerdings auch so gut wie nie bei der jüngeren Generation.

    Lieben Gruß
    Sabine

  11. Hallo liebe Ines,
    was für ein tolles Bild Du da malst. Ich kann es mir absolut bildhaft vorstellen.

    Noch einen schönen und sonnigen Sonntag
    Deine Gabriele

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