Werbung [ohne Auftrag] – Einsamkeit! Viele kennen sie und doch wird nicht gerne laut darüber gesprochen. Denn obwohl sie nicht anstecken ist, möchte niemand in Verbindung mit diesem Gefühl gebracht werden. Es ist ein Tabu! Nein, Einsamkeit kennen wir nicht, denn wir sind ja immer fröhlich, sind gut vernetzt und aufgehoben, haben unser Leben in der Hand und sind außerdem noch schön. Da passt ein Gefühl der Isolation,  der Einsamkeit nun wirklich nicht. Ja, wir alle kennen eine alte Tante, die selber keine Kinder hatte, etwas eigentümlich war und ihr Herz an ihre Katzen hängte. Die vielleicht, aber wir – niemals!

Einsamkeit - das schambesetzte Gefühl!

Stigma – Einsamkeit!

Kann es sein, dass wir Angst vor ihr haben? Nicht nur vor dem schmerzvollen Gefühl selbst, sondern auch vor der Stigmatisierung. Vielen fällt es ja schon enorm schwer, sich selber einzugestehen, dass sie sich ab und zu alleine fühlen. Aber einsam, das ist ja noch mal eine ganz andere Hausnummer. Wer einsam ist, ist selber schuld. Wer keine Freunde hat, muss komisch sein. Menschen sind einsam, weil sie abgelehnt werden und das muss dann ja wohl einen guten Grund haben, oder? Es hallt nach, das “selber schuld”.

Einsamkeit - das schambesetzte Gefühl!

Haaalloo, empfundene Einsamkeitsgefühle und tatsächliche soziale Isolation stehen seltenst in einem Zusammenhang. Setzen wir doch bitte einmal zehn einsame Menschen zusammen – glaubt da wirklich jemand, dass dann dieses Gefühl des Einzelnen aufhört? Sie sind dann eben zusammen einsam! Ich glaube schon, dass unsere gesellschaftlichen Veränderungen wie wechselnde Arbeitsplätze, Kleinfamilien, Landflucht, Digitalisierung usw. einen begünstigenden Einfluss haben, aber das alleine kann es doch nicht sein, oder?

Einsamkeit - das schambesetzte Gefühl!

Die Scham ergibt das Sahnehäubchen.

Es reicht nicht aus, zu wissen, dass man mit diesem schmerzvollen Gefühl nicht alleine ist. Egal woher es kommt, es ist da und wir müssen versuchen es aus der SchämDichEcke zu locken. Mit dem Thema Depression ist es doch auch gelungen und wir haben es zum allgemein gültigen gesellschaftlichen Thema gemacht.

Einsamkeit - das schambesetzte Gefühl!

Es kann nämlich jeden treffen, egal aus welcher sozialen Schicht wir kommen, welchen Beruf wir haben oder ob wir alleine oder in einer Großfamilie leben! Diese Gefühle nähren sich selbst und suchen immer wieder nach Bestätigung. Und im verborgenen gedeihen diese sich immer wieder selbst erfüllenden Prophezeiungen nun einmal besonders gut.
Also packen wir es doch einfach an und sprechen darüber!

Einsamkeit - das schambesetzte Gefühl!

 

Gibt es denn eine Welle, die für sich allein ist im Weltmeer?*

(Aus China)

 

Ihre Gabriele

 

Outfit:Tunika KAFFE, Hose MANGO, Sneaker ADIDAS

*Zitat Quelle: https://www.aphorismen.de/zitat/12911

 

 

17 thoughts on “Einsamkeit – das schambesetzte Gefühl!”

  1. Ich kenne das Gefühl auch. Ich bin in ein Alter gekommen, indem doch viele Freunde und der Partner nicht mehr ist. Außerdem kann ich nicht mehr viel alleine zuhause. Deswegen habe ich nun eine häusliche Pflegehilfe. Die hilft auch gegen die Einsamkeit.

  2. Liebe Michaela,
    Deine Bezeichnung “ungelernter Allein-Seiender” trifft es für mich auf den Punkt und ich finde Deine Beschreibung der Einsamkeit und des Allenseins sehr, sehr treffend. Alleine sein kann wirklich wunderbar sein und ich genieße Stille, Aufmerksamkeit, kann die Gedanken schweifen lassen und meinen eigenen Rhythmus erfühlen . Von Einsamkeit ist da tatsächlich nicht die Rede, denn es ist – wie Du sagst – eine persönliche Entscheidung.

    Herzlichsten Gruß und danke Dir
    Deine Gabriele

  3. Ich denke über Alleinsein und Einsamkeit nach und glaube, dass wir als Gesellschaft zu wenig allein und präsent sind und darum unter anderen so einsam werden. Die Ablenkung wird gesucht, der Tag wird vollgepresst mit Terminen etc., um ja nicht allein zu sein (müssen). Aber irgendwann ist man doch allein und fühlt sich als ungelernter Allein-Seiender schnell “einsam”. Alleinsein ist für mich eine Wahl, Entscheidung, die ich selbst aktiv treffen kann. Einsamkeit ein Gefühl, dass auf einmal da ist, sicherlich auch biografische Ursachen hat und über die Quantität bzw. Qualität des Umfeldes, der sozialen Kontakte nicht unbedingt was aussagen muss. Ich kenne beide Zustände, einen davon habe ich schon lieben gelernt. Herzlich

  4. Und ich glaube, liebe Ute, dass dies eine schreckliche Einsamkeit ist. Alleine leben hat auch meines Erachtens, gar nichts mit Einsamkeit zu tun. Das wird nur sehr gerne verwechselt.

    Liebe Grüße
    Deine Gabriele

  5. Ein sehr schöner Beitrag. Ich werde oft gefragt, du lebst alleine, bist du nicht einsam? Nein, bin ich nicht, ich fühle mich wohl lebe gerne alleine. Ich kenne Menschen, die in einer Beziehung sehr einsam sind.

    Liebe Grüße
    Ute

  6. Liebe Maren, absolut! Einsamkeit und Alleinsein sind meines Erachtens auch nicht selbstverständlich miteinander zu verknüpfen. Und wie Du schon schreibst, besonders unter Menschen, die nicht die Richtigen sind, kann man ungeheuer einsam sein. Ich glaube, genau das ist auch das größte Missverständnis.

    Liebe Grüße und herzlichen Dank
    Deine Gabriele

  7. Danke für diesen schönen Beitrag! Einsam sein heißt aber auch “ein Same sein”, der die tollsten Blüten hervorbringt, wenn er gedeiht. Und allein sein ist doch das “All-Eins-Sein!” Alle sprechen von “ONE” – aber lenken sich pausenlos ab, so dass sie das Gefühl nicht mehr spüren, wie es ist, mit allem verbunden zu sein. Daher stimmt es: keine Welle ist allein im Weltmeer!
    Ich kann nur sagen: am einsamsten hab ich mich in meinem Leben gefühlt, als ich in einer unglücklichen Beziehung auf einer Party mit vielen Menschen war. Es war ein rabenschwarzer Tag und ich fühlte mich sowas von verlassen! Gottseidank ists lange her!!!
    Ich reise unheimlich gerne allein. Warum? Weil ich es liebe. Allein? Bin ich. Ja. Einsam? Fühle ich mich NULL.
    Liebe Grüße Maren

  8. Liebe Angelface, genau wie Du bereits schreibst ist Einsamkeit etwas völlig anderes als das Alleinsein. Leider wird es zu häufig in einen Topf geschmissen.

    Ein sonniges Wochenende wünsche ich Dir
    Gabriele

  9. ” allein zu sein” liebe Gabriele – übrgens wundervolle meerbilder – sie vermitteln absolut nicht das einsam sein. – es heisst noch lange nicht einsam, nur weil man allein ist.
    Allein mitten in einer menschenmenge in der Stadt – ich glaube – ein Jeder hat schon eimal dies gefühl gespürt – genossen – verflucht oder sich ersehnt –
    warum es so negativ besetzt ist – verstehe ich nicht, denn ich finde das allein sein hilft uns oftmals Im Denken Klarheit zu sehen – alleine sein kann auch wunderschön sein – genießen kann man die Stille ganz sicher nicht in Gesellschaft anderer…sie wird erdrückt von den vielfältigsten Geräuschen mit denen wir tagtäglich überflutet werden, aber gut, dass du das Thema einmal ansprichst, denn viele denken wenn sie einen Menschen alleine sehen, Hach – der muss doch einsam sein…aber ist man zu zweit etwa allein..?auch da kann die Einsamke – nach uns .- greifen….
    liebe Grüße angelface…

  10. Ein sehr schöner Beitrag liebe Gabriele und wunderbare Fotos !
    Ich wünsche dir einen wunderschönen Donnerstag und ganz liebe Grüße
    Nicole

  11. Ich sehe es ähnlich, liebe Elisabeth, denn alleine Leben und Einsamkeit sind auch für mich nicht in einen unmittelbaren Zusammenhang zu bringen.

    Einen herzlichen Gruß
    Deine Gabriele

  12. Liebe Beate, das kann ich Dir sehr gut nachempfinden, denn ich gehöre ebenfalls zu den Glücklichen, die das Alleinsein genießen. Aber einsam sein, das hat für mich dann doch eine ganz andere Empfindsamkeit. Ich glaube auch, dass das eine ein selbst gewählter Zustand und das andere ein tiefes,schmerzhaftes Gefühl ist.

    Einen herzlichen Gruß
    Deine Gabriele

  13. Hallo Gabriele, ich bin der Meinung das Menschen die alleine leben bzw.sein möchten nicht einsam sind ,vielmehr die die sich bei Sorgen und Problemen zurückziehen und sich nIcht mitteilen können und ihr Umfeld es nicht erkennt , wem man die Aussage der Schuld geben soll sei dahingestellt…………………………… Ganz lieben Gruß Elisabeth

  14. ich geb´s zu – ich bin komisch, wunderlich, verhaltensoriginell…. und ich bin gern allein.
    hin&wieder mag ich es ins gewühl einer party einzutauchen und auf lachen, musik und atmosphäre dahinzutreiben. aber bald brauche ich wieder meine einsiedelei, menschenleeren raum in dem ich meine gedanken rumwabern lassen kann auf dass sie zur kunst gerinnen……..
    ich liebe die einsamkeit – sie macht weise. genauso wie die melancholie – der man heute den hässlichen namen “depression” gegeben hat.
    ach so – und ich liebe meine katze ;-D
    xxx

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